Ausgangssituation
Energiewirtschaft zurzeit in massivem Umbruch
Vorangetrieben durch die Ziele der deutschen Energiewende befindet sich die Energiewirtschaft zurzeit in einem massiven Umbruch.
Die Pläne der Bundesregierung, bis 2050 einen Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien von mindestens 80 Prozent am Bruttostromverbrauch zu erreichen, bedeuten große Herausforderungen für das Stromnetz der Zukunft.
Dabei lassen sich vor allem drei wesentliche Entwicklungen feststellen, die sich auf die Energiewirtschaft auswirken werden:
- Der Anteil kleiner, dezentraler Energieerzeuger, die in das Stromnetz eingebunden werden müssen, wird weiter steigen.
Dadurch muss sich das Stromnetz von der ursprünglich angedachten Struktur, in der der Strom in einer Leitung jeweils nur in eine Richtung fließt, weiterentwickeln. Um die Anforderungen möglichst gering zu halten, ist ein regionaler Ausgleich von Energieerzeugung und -verbrauch anzustreben.
- Es entwickelt sich eine zunehmend fluktuierende Energieerzeugung durch die Einbindung von Windkraft- und Solarenergieanlagen.
Dies hat enorme Auswirkungen auf die Stabilität der Netze und bedingt, dass der Energieverbrauch auf die Erzeugungsschwankungen reagiert. Das entscheidende Instrument für die Anpassung des Stromverbrauchs an die durch die Energiewende bedingte Entwicklung sind Preissignale, die die Energieerzeugung zu verschiedenen Zeitpunkten widerspiegeln.
- Die Preissignale werden in Zukunft zunehmend über die Strombörse weitergegeben,
da durch die Novelle des Erneuerbare-Energien- Gesetzes von 2014 die Direktvermarktung von Strom aus großen Anlagen erneuerbarer Energien zum Regelfall wird. Daher ist die dritte wesentliche Entwicklung, dass der europaweite Stromhandel zunimmt.